Zur Person Eva Vargas


Eva Vargas, bürgerlich Eva Auderer (1930–2010), arbeitete viele Jahre lang im Haus am Wehrsteg. Sie war nicht die erste, aber die nachhaltigste Pächterin, denn sie führte das Haus seiner heutigen künstlerischen Nutzung zu. Ihre Pacht wurde im Jahr 1972 noch festgehalten mit dem Zusatz „bis zum Zeitpunkt des Abrisses“ und schriftlich von ihr kommentiert  mit “(…) Hoffen wir nun bloß, dass der Bagger nicht gleich übermorgen kommt.“



Nach einem früheren beruflichen Werdegang als Wirtschafts-Journalistin war Vargas ab Mitte der 1960er Jahre künstlerisch frei als Autodidaktin in Heidelberg und Berlin aktiv. Ihr Werk bezieht neben Musik und Text (Gedichte) verschiedene Medien mit ein.

Abbildungen: Kapitel III von Thomas Haider.


Zu den Kapiteln


Die Kapitel #EVA stellen eine Wiederaufnahme der Werkes von Eva Vargas dar. Sie werden jeweils von eingeladenen Gastkünstler*innen gestaltet. In diesen künstlerischen Kapiteln wird ihr Wirken kontinuierlich neu interpretiert. Im Vertrauen auf die Kraft der Kunst und mit ihr der Zeitgeschichte wird ihr Werk in Form eines Archivs aktuell aktiven und interdisziplinär ausgerichteten Kreativen zugänglich gemacht. Die einzelnen Kapitel werden dann in Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und kunstpädagogischer Produkte integriert.

Herangehensweise


Die Arbeit an den künstlerischen Kapiteln durch zeitgenössische Künstler (#Eva I – …) vollzieht sich in Verbindung mit aktuellen Ausstellungen auf Einladung des aktuellen künstlerischen Pächters des Haus am Wehrsteg, Matthis Bacht. Im Blick ist dabei stets die Verbindung mit thematischen Zielsetzungen der anderen initierten Ausstellungen und Präsentationen. Dadurch ergibt sich eine neue Perspektive auf die 
Neubearbeitungen des Archivs in Anbindung an den aktuellen Kunst-Diskurs.
Die einzelnen Kapitel sind stets  neu erstellte Kunstwerke der eingeladenen Kreativen. 

Auch eine Auseinandersetzung der eingeladenen Künstler*innen mit den jeweiligen vorangegangenen Kapiteln kann somit ein interessanter Anstoß für die Verortung von Werken auf einer inhaltlichen Landkarte sein. Interdisziplinäre Ansätze finden besondere Beachtung.


Das Archiv Eva Vargas wird kontinuierlich ergänzt und bearbeitet. Es befindet sich im Haus und kann auf Anfrage besichtigt werden.


Archiv und Kunstpädagogik


Im März 2014 war mit Mein un-tragbares Kleid ein kunstpädagogisches Projekt zu Tanz, Mode und Kostümdesign im Rahmen einer Kooperation mit dem städtischen Theater und dem freien Unterwegstheater erstmals auch auf Vargas Spuren.




Simone Jakob schrieb damals in einer Rezension im Mannheimer Morgen:
„Eva Vargas hätte ihre Freude an den Entwürfen gehabt: Sie sind aus wiederverwertbaren Stoffen“ (in: Neues Leben im Alten Trafohaus).